A-9000 und A-9009

Alles über die A9000 bzw. 9009 hier rein

Moderator: timundstruppi

MaxG
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Re: A-9000 und A-9009

Beitrag von MaxG »

Das absolut faszinierende an Grundig war ja, dass man für 500DM ein Gerät in Studio-Qualität bekommen hat. Der Aufwand, der in die Schaltungen gesteckt wurde hat sogar Revox und Studer übertroffen (die lagen meist im 2000 DM-Bereich). Schon die Eingangswerte waren Weltklasse (22pF Eingangskapazität bei 220k). Die 70/80er waren diesbzgl. ein geile Zeit. Lieschen Müller konnte sich eine Studio-Anlage ins Zimmer stellen für wenig Geld.
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leaf hound
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Re: A-9000 und A-9009

Beitrag von leaf hound »

MaxG hat geschrieben: Sa 8. Jul 2017, 13:18 Das absolut faszinierende an Grundig war ja, dass man für 500DM ein Gerät in Studio-Qualität bekommen hat. Der Aufwand, der in die Schaltungen gesteckt wurde hat sogar Revox und Studer übertroffen (die lagen meist im 2000 DM-Bereich). Schon die Eingangswerte waren Weltklasse (22pF Eingangskapazität bei 220k). Die 70/80er waren diesbzgl. ein geile Zeit. Lieschen Müller konnte sich eine Studio-Anlage ins Zimmer stellen für wenig Geld.
Ja, spätestens ab Mitte der 80er wollten aber "alle" High End. Der Wirtschaft ging es gut und es wurde eine regelrechte Materialschlacht angezettelt. Entsprechend waren dann auch die Preise.... :shock:
Spätestens im neuen Jahrtausend kam dann die Ernüchterung und die Materialschlacht war beendet, bzw. wird nur noch in Nischen ausgefochten (die sich nur noch Wenige leisten können).
Daher sind noch gut erhaltene Oldies heute eine leistbare Alternative. :)
MaxG
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Re: A-9000 und A-9009

Beitrag von MaxG »

Noch ein Anmerkung zu den A9000/9009: Leider wurden hier kein schönes Schaltungsdesign mit Transistoren mehr gemacht, sondern es wurde auf eine billige Chip-Lösung zurückgegriffen. Vermutlich, weil das Verstärker-Know-How nicht mehr existierte oder weil man eine schnelle Lösung/Entwicklung wollte. Das rächt sich jetzt besonders, weil es keine Ersatzteile mehr gibt (sprich diesen Chip). Wenn die Endstufe über den Jordan geht, dann ist der 9009 reif für die Müllhalde. Die anderen Grundig-Verstärker kann man noch in 100 Jahre reparieren, weil es immer Tansistoren geben wird, die passen.
bartolus
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Re: A-9000 und A-9009

Beitrag von bartolus »

Hallo zusammen,

ich finde die Frage interessant, ob dieser STK3102IV wirklich billiger im Einkauf war als 20 Kleinsignal-Bipolartransistoren.
Ich glaube ja eher nicht. Heutzutage kann man für den Preis eines lumpigen 4-fach OPs sicher 30 Kleinsignaltransistoren kaufen.
Fehlendes Know-How und schnellere Entwicklung sind aber sehr wahrscheinlich.
Wenn mal jemand was schlaues erfindet, was Leistungs-Bipolartransistoren in (den letzten anlogen) Endstufen auch noch überflüssig macht, dann wird Sanken und OnSemi die leider auch sehr schnell ausm Sortiment nehmen :-)

Gruß
Bernhard
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ww-hannibal
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Re: A-9000 und A-9009

Beitrag von ww-hannibal »

Hi,
Ich betreibe einen Grundig V3 der hat zwar nicht die leistung wie die A-9000 & A-9009 ist aber einen Günstige alternative. Gut die Technik ist auch nicht mehr Grundig aber was will man machen.
Ich lasse lieber den V3 spielen als den A-5000 oder V-5000 da mir die 78-83er leider sehr am Herzen liegen und ich die nicht wieder hier auf dem Tisch haben möchte .
Und ich als gehörloser Mensch höre den klag ja eh nicht an meinen JBL TKL oder KLT (XYZ) die sind ab der hälfte eh am anschlag^^

LG
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leaf hound
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Re: A-9000 und A-9009

Beitrag von leaf hound »

MaxG hat geschrieben: Mo 14. Aug 2017, 23:18 Die anderen Grundig-Verstärker kann man noch in 100 Jahre reparieren, weil es immer Tansistoren geben wird, die passen.
...na, da höre ich dann nichts mehr....also kanns mir egal sein :D

Im Rundfunkmuseum beim "alten" Grundig ist es auch egal, ob die Teile, die man sehen kann, noch funktionieren, oder nur hübsch aussehen...die ehemaligen Besitzer interessiert das nämlich in der Regel auch nicht mehr...
bartolus hat geschrieben: Di 15. Aug 2017, 17:45 ich finde die Frage interessant, ob dieser STK3102IV wirklich billiger im Einkauf war als 20 Kleinsignal-Bipolartransistoren.
Ich glaube ja eher nicht.
..jetzt muss ich wirklich blöd fragen: Dieser STK3102IV, den kann man ja noch kaufen...sprechen die Vorredner nun von der billigen Chip-Alternative zu den Transistoren? Ich blick's grad gar nicht... :?:
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timundstruppi
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Re: A-9000 und A-9009

Beitrag von timundstruppi »

Es soll da auch billige Nachbauten geben, die mit dem vorhanden Schwingblocker nicht schwingungsfrei funktionieren. Sie sollen schnell wieder defekt sein. Ich habe bei einem Wega JPS 352 V100 ein Ding für 12E gekauft und es hat bis zur Außerbetriebnahme 2 Jahre im Kinderzimmer funktioniert (danach V5k). Läuft immer noch, wird nur 1,2 mal im Jahr benutzt.
MaxG
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Re: A-9000 und A-9009

Beitrag von MaxG »

Diesen Chip kann man schon lange nicht mehr kaufen. Und wenn, dann findet man den bei ebay aus chinesischen Fälscherwerkstätten. Es ist unglaublich, was dort alles gefälscht wird. Ich habe schon Fälle mitbekommen, da wird ein billiger OP für ein paar Cent eingekauft und mit falscher Beschriftung versehen von teuren OPs, die dann 5-7€ kosten. Der Käufer kriegt das ein Lebenlang nicht raus, dazu müsste er schon teure Messgeräte haben und know-how.
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timundstruppi
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Re: A-9000 und A-9009

Beitrag von timundstruppi »

MaxG hat geschrieben: Fr 25. Aug 2017, 08:45 . Der Käufer kriegt das ein Lebenlang nicht raus, dazu müsste er schon teure Messgeräte haben und know-how.
Dann stört es den Käufer auch nicht. Bleibt zwar Betrug.
Diese Fälle sind mir auch bekannt.
Aber auch, dass Elkos mit 20% Toleranz diese auch auf 1% nach unten haben. Also am besten aus der E6 Reihe einen Wert höher bestellen.

Ich denke, dass mein 2 Kanal STK auch wohl eine Fälschung sein wird. Ein Freund habe ich auch einen 1 Kanal Hybrid in seinen Sony-Amp eingebaut. Läuft auch noch.

Deswegen halt V A und XV 5k. Finde ich auch hübscher, solange nicht braun.
bartolus
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Re: A-9000 und A-9009

Beitrag von bartolus »

Hallo zusammen,
..jetzt muss ich wirklich blöd fragen: Dieser STK3102IV, den kann man ja noch kaufen
Ich hatte vor vielen Jahren mal einen ersetzt. Da bekam man ihn noch, allerdings nur einen STK3152III.
Die 3152 bedeutet, dass er eine höhere Spannungsfestigkeit als der 3102, also kein Problem.
Die IV wurde nicht in vielen Geräten verbaut, vor allem Marantz/FineArts.
Der III "schiebt" weniger DC-Strom in den Eingang der Leistungs-Endstufe. Um den Endstufen-Ruhestrom wieder auf Soll zu kriegen, muß man dann deutlich am Ruhestrompoti drehen. Der VBE-Multiplier arbeitet dann aber in einem anderen Arbeitspunkt, und der Ruhestrom ist dadurch weniger stabil als mit dem IV.
Immerhin reicht beim A9000 der Einstellbereich des Ruhestrompotis aus. Es gibt Geräte, wo man dann Bauteile abändern muß.

Gruß
Bernhard
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