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CF 5500-2 Gleichlauf Probleme

Verfasst: Mi 7. Feb 2018, 16:11
von mampfi
Hallo in die Runde,

mir wurde ein CF 5500-2 zur "Durchsicht" übergeben. Nach Austausch der üblichen Verdächtigen, Idler Zahnrad, Riemen und Andruckrolle zeigten sich vor allem 2 Laufwerkfehler.
Das Deck lief zu langsam und konnte auch nicht auf Soll eingestellt werden. Außerdem hatte es massive Gleichlaufprobleme.
Auf Aktionen wie an Hebeln, Rollen drücken oder ziehen reagierte das Deck nicht. Das Laufwerk ist simpel aufgebaut und scheint sich von selbst zu erklären. Ein Fehler war jedoch mit der normalen Logik nicht zu finden. Natürlich stimmten auch Spannung und der Regelausgang des Quarzbausteins.

Ratlosigkeit stellte sich ein und ich schob das CF erst mal beiseite. Auch weitere Versuche brachten weder neue Erkenntnisse geschweige denn einen Durchbruch. Auch das Internet gab zu diesem Fehler nichts her......scheinbar.

Nach einigen Suchanfragen in der Suchmaschine entdeckte ich zufällig ein Bericht aus dem hifivision.com Forum. Dort beschreibt ein User aus Indien genau diesen Fehler.

Der Link zum Forum und zum Beitrag:
https://www.hifivision.com/threads/grun ... ons.35389/

Ich kopiere die wesentlichen Sätze mal hier herein:

We connected up the deck and attempted to make it play which it did with a lot of crackles and hum, and terrible speed (slow with high wow and flutter). Also the auto-stop mechanism, pause and head-release mechanism was not working properly (was intermittently functioning). It was clear, we were going to need spare parts yet again (the most difficult part of any restoration) and possibly a new mechanism.

We studied the functionality of the mechanism and realized that the different lever moments were controlled by a electromagnet. This is the very first time we came across this concept. We soon found out that this electromagnet assembly was faulty and needed to be replaced. The main drive motor (capstan) looked soiled and its spindle did not move freely. Guess it was on the way to stalling and again would need replacement.

The spares were duly received and replaced; the mechanism was completely cleaned and greased (used molybdenum based grease, usually used by Thorens). The faulty caps and transistors on the PSU were replaced, put back the wiring and got the deck up. Did the calibration using my Nakamichi DR3 for speed/pitch reference.

Did some short term listening and the deck sounded truly magnificent. The erase head and record/playback twin head is in pristine condition and so is the pinch roller. Speed/Pitch is accurate and the functionality superb.

Zitat Ende....

Nachdem sie also den Capstan Motor und den kpl. Magnet hinter dem linken Wickeldorn (Kopfschlittenmagnet) ersetzt hatten spielte das Deck wieder ordentlich, war einstellbar und konnte sich, was eigentlich selbstverständlich ist, mit einem Nakamichi messen.

Aufgrund dieser Informationen versuchte ich zuerst den Kopfschlittenmagnet (welchen die Indischen User wohl meinten) gemäß SM einzustellen, was eigentlich keine Herausforderung darstellt. Dabei reagierte das Deck, aber es war kein ordentliches Ergebnis zu erreichen, egal wie ich den Kopfschlittenmagnet auch "einstellte".

Entnervt baute ich von einem Schlachtlaufwerk den Kopfschlittenmagnet kpl. mit allen daran hängenden Teilen um.
Und Bingo.....die Geschwindigkeit war plötzlich zu schnell und die Gleichlaufschwankungen auf das übliche Maß gesunken.

Ergebnis:

Das Deck läuft und ich weiß eigentlich nicht warum.............und das wurmt..........

Die einzige These die ich mir zusammen reimte fällt auf den Plastikhebel der von dem Magnet angetrieben den Kopfschlitten nach oben drückt. Also Spiel, schwergängigkeit etc. pp. Allerdings war beim optischen Vergleich dieser beiden Teile kein signifikanter Unterschied auszumachen.

Kennt jemand den Fehler und kann weitere Erkenntnisse hierzu posten?

Das wäre toll....