Netzteil-Kondensatoren

Moderator: timundstruppi

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rockoschirocko
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Netzteil-Kondensatoren

Beitrag von rockoschirocko »

Hallo,
ich hab da mal eine Frage an unsere Elektroniker.
Letztes Jahr las ich im Hifi-Forum Kommentare über die Restauration eines 50W Grundiggeräts aus den 80gern. Dort wurden
die beiden 15000uF Becherelkos durch 22000uF ersetzt. ( von Reichelt, mit org. 5 Stifte )

Mittlerweile habe ich zwei V2000 und einen R3000 mit diesen Elkos bestückt. ( das übliche, ca.2000uF Restkapazität, Gummistopfen raus und ausgetrocknet )

Nun zu meiner eigentlichen Frage.
Gibt es an dieser Stelle evtl. auch ein zuviel des guten ? Die Elkos haben ja meistens eine hohe Plustoleranz in ihrer Kapazität.
Kann sich die höhere Kapazität evtl. negativ auf andere Bauteile auswirken ?


Gruß

Matthias
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mampfi
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Re: Netzteil-Kondensatoren

Beitrag von mampfi »

Hallo,
die heutigen Kondensatoren haben kaum noch Überkapazität. Im Gegenteil. Oft muß man froh sein, wenn die nominal Kapazität erreicht wird.

Dennoch ist es durchaus angebracht, beim Upgrade der Netzteilkondensatoren ein paar Dinge zu beachten.

Vor allem tritt bein Einschalten ein deutlich höherer Einschaltstrom auf. Dieser Strom muß zum einen geliefert werden (Trafo) und zum anderen verarbeitet werden (Gleichrichterdioden).

Ich halte es deshalb folgendermaßen:
Ist ein Brückengleichrichter verbaut = kein C Upgrade
Sind Einzeldioden verbaut = 1Stufe, in seltenen Fällen (V5000) 2 Stufen C Upgrade.

1Stufe = v. 10000 auf 15000 oder von 15000 auf 22000uF
2 Stufen = v. 10000 auf 22000uF

Um die Netztrafos, die Grundig in die 100mm oder in die SV Serie eingebaut hat, mache ich mir keine Sorgen.
Jede Menge Grundig Zeugs, garniert mit etwas Revox, Braun, Dual und Sony, an 5 Anlagen.

Grundig forever :D
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rockoschirocko
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Re: Netzteil-Kondensatoren

Beitrag von rockoschirocko »

OK, dann liege ich mit der Kapazitätserhöhung bei diesen Netzteilen im grünen Bereich.
Bei den alten Elkos war ja teilweise eine Plustoleranz von 50% angegeben.

Mein Kapazitätsmessgerät misst nur bis 20000uF, da weiß ich auch nicht genau, was
die neuen 22000uF Elkos wirklich haben.

Auch gut zu wissen, das ich beim nächsten 5000er auf 15000uF erhöhen kann.
Für den nächsten Winter gibt es garantiert das dritte Gerät dieses Modells zum basteln.

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Gruß
MM
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timundstruppi
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Re: Netzteil-Kondensatoren

Beitrag von timundstruppi »

Man kann zwei Elkos in Reihe schalten und so auch höhere Werte bestimmen.

C ges = 1 /(1/Cbek + 1/Cx) dann ist Cx = 1 / ( 1/Cges -1/C bek)

Die Verhalten sich wie parallel geschaltete Widerstände. C bekannt sollte schon recht groß sein, 15mF vielleicht.

Reinhard (Oldifan) hatte mal eine Abhandlung im gr-forum geschrieben und viele Lastfälle oszillografiert.

Viele neue Elkos werde auf das Prozent gefertigt und haben damit meist -20%. Diese Aussage gilt für Elkos kleiner 1mF, da ich die bei Tauschaktionen auch mal nachmesse und mich dann auch etwas ärgere.
Leider gilt es auch bei guten Herstellern.

Gruß TW
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rockoschirocko
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Re: Netzteil-Kondensatoren

Beitrag von rockoschirocko »

Alles klar, jetzt dämmerts. Das war nicht mehr in meinem Speicher.
( Elektriker im ersten Beruf, 1.Lehrjahr, Fachrechnen, aber leider 30 Jahre her )

Bei den Widerständen sieht es anders aus. Man experimentiert doch öfter mit der
Reihen und Parallelschaltung, wenn die passenden Werte nicht
zur Hand sind.
Mein Messgerät zählt in der Messung bis 20mF und dann steigt es aus.
Also sollten sie über 20000uF haben.

Bei der nächsten Lieferung werde ich testen, was die 22000er wirklich an
Kapazität besitzen.


Danke und Gruß
MM
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