Auch wenn es eine Gurke ist. Die aberschon gut "klingt".
oldiefan hat geschrieben: ↑Mi 2. Aug 2023, 17:56 .....
Balance, Pegelgleichheit der Kanäle
GRUNDIG hat beim MR 200 gemäss Technischer Daten in der Bedienungsanleitung leider eine sehr üppige Gleichlaufabweichung des Lautstärkestellers von bis 2 dB zugelassen. Das habe ich gemerkt. Bei Rufula's MR 200 betrug der Pegelunterschied zwischen den beiden Kanälen bei Mittelstellung des Balance-Stellers knapp über 1 dB. Um beide Kanäle auf gleichen Pegel zu bringen, musste die Balance auf die Position +8 (nach rechts) verdreht werden. Das war bei niedriger Lautstärke nicht viel anders als bei hoher.
kann man die Kanalgleichheit nirgends einstellen, ggf. irgendwo durch R-Teiler herstellen?
NF-Bandbreite
Die Leistungsbandbreite ist mit 80 kHz angegeben, sehr breitbandig!.
Bei 1 W an 8 Ohm Last messe ich bei 80 kHz nur einen Pegelabfall von 1 dB.
MR 200 Frequenzgang bei 1 W an 8 Ohm.jpg
Frequenzgang bei 1 W und 10 W an 4 Ohm
Der Frequenzgang ist nicht perfekt, aber mit einer Welligkeit innerhalb von +/- 0,5 dB von 20 Hz bis 20 kHz hinreichend gerade.
Den Rest an Welligkeit machen dann die Boxen
MR 200 Frequenzgang bei 1 W an 4 Ohm Bal +8 .jpg
Klirrfaktor (THD) bei 1 W und bei 10 W an 4 Ohm
Der Klirrfaktor ist bis 10 W an 4 Ohm erwartungsgemäss gering (< 0,05 %, bei 1 W < 0,03 %), beginnt aber, über 10 W anzusteigen. Der MR 200 ist nicht für große Leistung gemacht, fürs Wohnzimmer aber mehr als genügend "laut". Wer' mal gemessen hat, bereits 1 W ist an normal wirkungsstarken Boxen sehr, sehr laut.
1 Watt ist sehr laut bei großen Boxen mit gutem Wirkungsgrad. Früher kam meine Mutter schon bei 0,1W in Zimmer und meckerte oder Nachbarn des Mietshauses.
MR 200 THD bei 1 W an 4 Ohm.jpg
MR 200 THD bei 10 W an 4 Ohm.jpg
Statische Intermodulationsverzerrungen (IMD) für 250 Hz : 8 kHz, Amplitudenverhältnis 4:1, bei 10 W an 4 Ohm
Die IM-Verzerrungen liegen im für diese Geräteklasse zu erwartenden Bereich, hier 0,13 % gemessen.
16 kHz Oberwelle noch zu klein?
MR 200 IMD bei 10 W an 4 Ohm.jpg
Dynamische Intermodulationsverzerrungen (TIM, DIM-100) bei 10 W an 4 Ohm
Der Messwert von nur 0,04 % ist für diese Geräteklasse ganz gut!
MR 200 DIM-100 (TIM) bei 10 W an 4 Ohm.jpg
Um TIM-verzerrungen wurde in den 1970igern und noch Anfang der 1980iger Jahren ein Riesen-Zirkus gemacht. Inzwischen ist das Thema "geerdet". Sie spielen weit weniger eine Rolle als man damals angenommen hatte. Im übrigen sieht man das auch an statischen IM-Verzerrungen bei höheren Frequenzen und auch an THD bei 20 kHz gut, sollta da was faul sein. Ich messe routinemässig alle Verstärker, die ich auf den Tisch bekomme. Selbst in der untersten Qualitätsklasse gibt es damit normalerweise selten ernsthafte Probleme. Das war in den 60iger Jahren noch anders, als noch Treiberübertrager und noch nicht ausgereifte Germaniumtransistor-Schaltungen eingesetzt wurden. Aber selbst dort sieht man schon Auffälligkeiten bei der Messung der statischen IMD-Verzerrungen. Will sagen: Eigentlich kann man auf TIM-Messung verzichten. Ich mache das hauptsächlich, um meine Daten zu komplettieren.
Phono-Entzerrer Vorverstärker Genauigkeit der RIAA-Entzerrung und Frequenzgang
Der Rückbau mit den originalen eng tolerierten Grundig MKP-Folienkondensatoren hat sich gelohnt. Der Frequenzgang ist damit untadelig von 20 Hz bis 20 kHz, innerhalb +- 0,5 dB der RIAA Kennlinie. Der Phono-Klirrfaktor ist praktisch identisch zu dem über die Hochpegeleingänge. Der Phono-Vorverstärker ist gelungen, insbesondere auch aufgrund seines geringen Rauschens.
MR 200 Frequenzgang Phono RIAA Entzerrung.jpg
Zusammenfassung der Messungen:
Messwerte komplett.pdf
Gruß
Reinhard