Seite 1 von 3

V5000 - defekt? Auch Leckströme an Elkos werden behandelt.

Verfasst: Sa 2. Apr 2022, 01:55
von timundstruppi
Ich habe ausnahmsweise mal für ein Forenmitglied einen V5k repariert und ein Teil-Elkotausch wurde durchgeführt (ohne Netzteilelkos, aber alle optisch "kranken", Tantale und ESR-Schlechten). Ich hatte einen anderen defekten dafür bekommen. Wenn er ihn verkaufen möchte, habe ich ein Vorkaufsrecht bekommen.
Nun 4 Jahre später war es so weit.

Aber der soll seien Boxen zerstört haben. Ein Bekannter von ihm, der auch an HiFi bastelt, meinte, wenn beide TT durchgebrannt sind, wäre der Verstärker schuld.

Der Verstärker hat eine DC Erkennung.
Pumpen oder ähnliches hätte auch die HTs zerstört.
Die Boxen haben etwa je 100W gehabt.
Ich gehe von einer Überlastung aus. Es wurde Schallplatte gehört und ein Holzfußboden ist vorhanden. Da kann es auch schöne Rückkopplungen geben, auch nur bei jedem Basston eine kurzen "Nachhall" im Bass. Kennt man. Außerdem schiebt der V5k richtig Leistung rein, wenn man die Regler entsprechend stellt, auch bei geringer Lautstärker. Vermutete wird, dass die Frau lauter gehört hat..

Eure Erfahrung?

Der Verstärker wird natürlich erstmal, wenn Zeit und (Platz) vorhanden, ausführlich getestet an Opferlautsprecher, Widerstand, Scope und EMU.

Re: V5000 - defekt?

Verfasst: Sa 2. Apr 2022, 09:38
von mampfi
Mhm, schon etwas komisch.

Ja, die Grundigs haben eine DC Erkennung. DC am Ausgang läßt sich einfach messen. Aber was, wenn diese DC Erkennung ausfällt?
Wie "Narrensicher" ist die? Ich habe mich noch nie darum gekümmert.

Die Grundigs haben zwar alle einen "eingebauten" Rumpelfilter. Das wurde in Zeitschriften auch oft kritisiert, warum das nicht schaltbar ist. Aber mit Frequenzen unterhalb von 20Hz ist dennoch zu rechnen.

Wenn die Endstufe aber deutlich ins Clipping getrieben wird, gibt es auch deutlichen DC Anteil am abgeschnittenen Sinus.
Durch die 230V Thematik liefern die V5k sowieso schon 120 anstatt 100W Sinus.
Das in Summe kann dann schon was anrichten. Einem Neffe von mir ist sowas ähnliches mit einem Onkyo Verstärker passiert.
Den LS Regler aus Versehen voll aufgedreht. Bis der erschrockene Vater reagieren konnte waren die LS schon durch.

Habe ich das richtig verstanden? Der Verstärker wurde vor 4 Jahren repariert/revidiert?

Re: V5000 - defekt?

Verfasst: Sa 2. Apr 2022, 10:27
von timundstruppi
Ja, den V hatte ich in den Fingern. End-Transen getauscht (ein Kanal), Ruhestrom eingestellt, DC Erkennung geprüft. DC geprüft. Komplett einen Fehler meinerseits kann man nie ausschließen. Auch nach einem Tag Probelauf.

Also, wenn ich über eine Holzdecke, die also schwingt, gehe, bewegen sich die Membranen extrem. Da nützt der Filter nichts, Loudness und Bassregler kompensieren dieses ;)

Da beide Kanäle betroffen waren, gehe ich von einer Überlastung bei einer Party aus. Das ist für mich das, was mich so sicher macht. Wobei der Besitzer dieses auch eingeräumt hat, dass die Frau lauter gehört hat. Geht man dann bei PS durch Wohnzimmer, bewegen sich die Membranen wirklich illegal. Auch die Welligkeit der Platte ist da entscheidend.

Hatte der A nicht nur einen SS-filter.

Rumpelfilter an den V muss ich mal suchen.
https://www.hifi-archiv.info/Grundig/19 ... iFi/17.jpg
-3 dB also die Hälfte bei 20 Hz kann es nicht sein. Weil 5 Hz bestimmt noch in zerstörender Stärke durchkommen.
Oder die Rückkopplung, auch die kurze RK als Nachhall im Bass.

Schaue mal die Membranen an, wenn du PS hörst und die platte etwas wellig ist....

Re: V5000 - defekt?

Verfasst: Sa 2. Apr 2022, 11:27
von mampfi
Ja, ich kenne das.
Da kann man übrigens auch sehr gut den Tiefgang eines Bandgerätes beurteilen, wenn man eine Schallplatte aufgenommen hat.
Man kann da deutliche Unterschiede feststellen.

Was mir noch nicht ganz klar ist....Der V5k ist i.O. oder defekt nach dieser Aktion?
Waren die 100W derr LS Sinus oder Musikleistung? TT Membrandurchmesser? Bei kleinem Durchmesser und hoher Leistung gibt es in der Tat extreme Auslenkungen. Da hört man dann auch die Membranen knallen.

Re: V5000 - defekt?

Verfasst: Sa 2. Apr 2022, 12:06
von timundstruppi
Der V soll heil sein. Ich werde das mal heute Abend testen. Das CF liegt aber schon seit Wochen auf dem Bastel-Tisch.

Re: V5000 - defekt?

Verfasst: Sa 2. Apr 2022, 12:44
von mampfi
Wenn der V5k noch heil ist, bleibt eigentlich nur eine Überlastung der LS übrig.

Re: V5000 - defekt?

Verfasst: So 3. Apr 2022, 00:05
von timundstruppi
An KH ist alles i.O. Auch die MM/MC oder MM/MIC Einstellung war ok. Auch die kleinen Pegelsteller waren in Raststellung.
Weitere Test mit Opferboxen werden folgen. Ich gehe von einer Überlastung der TT aus.
Fehler sind auch selten auf beiden Kanälen gleichzeitig.
Ich hatte immer nur 1 defekten Kanal.

Werde berichten, wenn weitere Tests vorliegen.

Re: V5000 - defekt?

Verfasst: Mi 28. Dez 2022, 00:12
von timundstruppi
So der spielte 1Tag ohne Probleme. Ich gehe von Überlastung aus. TT auf beiden Kanälen defekt, sprechen dafür.

DCerkennugnstest steh noch aus.

Warum soll Clipping einen DC Anteil haben? Es entstehen nur ungerade Oberwellen.

Re: V5000 - defekt?

Verfasst: Mi 28. Dez 2022, 09:42
von mampfi
timundstruppi hat geschrieben: Mi 28. Dez 2022, 00:12
Warum soll Clipping einen DC Anteil haben? Es entstehen nur ungerade Oberwellen.
Ich dachte immer daß der Bereich des "abgeschnittenen" Sinus = gerade Linie auf dem Scope der "Gleichspgsanteil" ist.
Das entspricht dann der Railspg. Aber das weist Du bestimmt auch.

Re: V5000 - defekt?

Verfasst: Mi 28. Dez 2022, 10:18
von timundstruppi
https://www.pngegg.com/de/png-izhzp

Hier bis zur 9 Oberwellen dargestellt. Es entstehen noch weitere Oberwellen, eigentlich unendlich viele, die mit höherer Frequenz immer kleiner werden.

U = U1 x sin wt + U3 x sin 3wt + U5 x sin 5wt+....+ UDC w soll Omega sein: Kreisfrequenz 2 Pi f

Dann hättest du einen DC Anteil und das Signal wäre verschoben.