Sodele...
der Schluss an Leitung 51 (= linker Endstufenausgang) ist gefunden!
Natürlich im hintersten, im am schlechtesten zugänglichen Winkel: LED-Anzeigemodul.
C604 (Tantal 0,47 µF) und Diode D629 (1N4148) hatten beide je einen satten Feinschluss.
Im Nachhinein erinnere ich mich, dass ich den gleichen Defekt schon früher mal bei zwei A5000 repariert hatte - kommt also gar nicht so selten vor. Nur je nach Höhe des Restwiderstands sind die Symptome unterschiedlich ausgeprägt. Bei meinen früheren Fällen war der "Restwiderstand von C604 und D629 noch grösser - das Nachhinken der betreffenden Pegelanzeige also weit weniger stark, auffällig war vielmehr, dass die Overload-Anzeige in dem Kanal nicht mehr funktionierte, deshalb habe ich mich nicht sofort daran erinnert.
Die Front musste abgebaut werden. Dabei gab es wieder eine Überraschung:
Ein Draht vom Ein-/Ausschalter, PIN 3 nach Masse, der da eigentlich nicht hingehört. Da hat jemand so das bekannte "Ein-Ausschalter-Kriechstromproblem" auf kreative, Schweiss-sparende Weise elegant gelöst. Wenn der Schalter auf "Aus" steht, wird dessen PIN 2 zur Basis des Schalttransistors auf Masse gelegt. Der Kriechstrom kann sich nicht mehr auswirken. Dieser Trick ist ganz gut, kann man sich merken.
Für mich war das Anlass, den EIN-/AUS-Schalter gegen einen der LS-Schalter zu tauschen. Damit ist das Kriechstromproblem für die nächsten Jahrzehnte auch erledigt.
Wenn die Relais gekommen sind, geht es damit weiter. Das ist ja die nächste Baustelle. Ist das auch erledigt, kann ich erneut testen.
Die falschen Relais, die ich vorgefunden hatte, waren OMRON G2R-2, 12V DC. Spulenwiderstand 1,1 kOhm.
Das Relais, das beim Prüfen des linken Kanals angezogen hatte, war heiss geworden und das Gehäuse unter der Hitze verformt. Der Spulenwiderstand dieses Relais beträgt jetzt nur noch 15 Ohm, Spule hat inneren Schluss, ist verbraten und dunkel geworden.
Wie kann das sein? Für 24 V mit 1,1 kOhm Spulenwiderstand sind es 22 mA, macht ca. 0,5 W Verlustleistung. Das kann diese Katastrophe nicht hervorrufen.
Passende und richtige 24 V DC Relais sind für einen ähnlichen Spulenstrom von 15-20 mA ausgelegt, also kein himmelweiter Unterschied.
Da wird deshalb noch mehr an der Relais-Schaltungssteuerung zu prüfen sein. 12 V statt 24 V alleine ist keine hinreichende Erklärung für den spektakulären Hitzetod des LS-Relais.
Aber falls die Zenerdiode D951 (ZPD24) defekt wäre, steigt die Spulenspannung auf ca. 46 V (max. 48 V), nämlich die Spannung vom Netzteil. Damit fliessen 40 mA bei 1100 Ohm Spulenwiderstand, Verlustleistung damit 1,8 W. Das wäre heftig und könnte ein Zusammenschmelzen der Relaisspule und den Ausfall des Relais-Schalttransistors T956 erklären. Beides ist ja geschehen.
Das kläre ich morgen.
Gruß
Reinhard