Frage zu V5000

Alles was den V5000 betrifft hier rein

Moderator: timundstruppi

tomland
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Re: Frage zu V5000

Beitrag von tomland »

Hallo Grundig Fans, melde mich nach längerer Pause zurück. Es geht nach wie vor um meinen V5000.
Der Empfehlung folgend habe ich die Transistoren T601 bis 604 ersetzt, zudem die Widerstände 616 und 617. Das Grundproblem des ausfallenden rechten Kanals ab Pegel 0 hat sich nicht verändert, zu meinem Leidwesen verzerrt der Verstärker jetzt massiv, was er vorher nicht hatte. Ich habe dann nochmals die 4 Transistoren ersetzt, keine Änderung.
Hat jemand noch eine Idee was das Verzerren verursachen könnte?
Ich bin jetzt an meinem Fachlichen Endpunkt angelangt und werde den V5000 im Forum anbieten sollte sich keine Lösung finden. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und jetzt ist 5 vor zuletzt... :).
Viele Grüße,
Tom (werde doch besser wieder an meinem Mopeds schrauben...)
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Pollux
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Re: Frage zu V5000

Beitrag von Pollux »

Entweder habe ich es überlesen, oder Du hast bis jetzt die vorherigen (sinnvollen) Vorschläge nicht umgesetzt.

- Alle Elkos inkl. Tantal ersetzen

- Lötstellen überprüfen und ggfs. nachlöten, auch im Bereich Pegel- und Lautstärkesteller, Steckverbindungen reinigen

- Ruhestrom überprüfen und im Idealfall die Ruhestrompotis erneuern

Wieviele dieser Punkte sind schon abgearbeitet ?
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timundstruppi
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Re: Frage zu V5000

Beitrag von timundstruppi »

Kontakte des Pegelschalters reinigen:
Kontakt WL, Tuner Spray, Kontakt 61

Selbst Loudness und Monitorschalter (CAL XV5000) machten schon Verzerrungen bei mir.
tomland
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Re: Frage zu V5000

Beitrag von tomland »

Bisher habe ich die Reglerplatine bearbeitet, sprich die fraglichen Kondensatoren und Widerstände ersetzt, plus den Pegelsteller optisch geprüft und mit Oszillin gereinigt.
Seltsam ist nur, dass beim letzten Akt, also die T601 bis 604 und die R616 und 617 ersetzen, das Verzerren aufgetreten ist, vorher hatte der Verstärker bis Pegelstellung -2 einwandfreien Klang geliefert. Wie schon erwähnt, meine Kenntnisse dürften hier nicht mehr ausreichen. Darum lasse ich es jetzt mal gut sein und bedanke mich für die wirklich hilfreichen und fundierten Hinweise der Forumsmitglieder.
Ich werde die Tage mal den V5000 und auch andere Geräte im Forum für kleines Geld anbieten, so können dazu fähige Leute die Grundigs wieder zum Laufen bringen und die Ohren erfreuen.
Danke nochmals für die vielen Hinweise, viele Grüße,
Tom
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timundstruppi
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Re: Frage zu V5000

Beitrag von timundstruppi »

Ich hätte Interesse am V5000 und könnte ihn auch abholen, da ich viel auf Dienstreise bin.
tomland
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Re: Frage zu V5000

Beitrag von tomland »

Na klar, sehr gerne. Wie machen wir´s?
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timundstruppi
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Re: Frage zu V5000

Beitrag von timundstruppi »

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dynamike
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Re: Frage zu V5000

Beitrag von dynamike »

Na, denn drück ich mal die Daumen, daß der V5000 bei TimundStruppi landet :D
XV/V/A/T 5000, MXV 100, CF5500, T1000, R1000, TS1000, Monolith 50, Audiorama 8000, M400, XM 400, XM 600
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oldiefan
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Re: Frage zu V5000

Beitrag von oldiefan »

Zum Schluss ist der V5000 von tomland bei mir auf dem Tisch gelandet und ist jetzt fertig geworden.

Ursächlich für den beschriebenen Ursprungsfehler war - wie immer - ein Feinschluss im Tantalelko (C606 bzw. C607). Mit Ersatz durch einen gewöhnlichen Al-Elko 10 µF/50 V wäre dieses bekannte Problemchen eigentlich ("auf ewig") gelöst gewesen.

Durch ein Missgeschick (zunächst evtl. verpolter Einbau?) oder weil er von Anfang an defekt war, war bei tomlands Reparaturversuch der Ersatzkondensator (Tantalelko 10 µF/35 V) allerdings auch defekt, so dass derselbe Fehler bei ihm weiter bestand. Leider hatten sich bei tomlands darauffolgenden Versuchen, den Fehler irgendwo anders zu orten, durch bleifreies Lot und die dafür erforderliche zu hohe Löt- und Entlöttemperatur, ggf. auch durch ungeeignetes Werkzeug, an vielen Bauteilen eine der Lötösen abgelöst oder war ganz abgerissen. Beim Wiedereinlöten war das aber offenbar von tomland nicht erfasst worden, so dass mehrere Leiterbahnen unterbrochen waren.

Nach meiner Wiederherstellung der Leiterbahnverbindungen zu den Bauteilen an den (nicht mehr vorhandenen) Lötösen und nach Ersatz der Kondensatoren C606 und C607 (einer hatte einen Schluß) sowie eines in Folge defekt gewordenen Transistors BC550C und eines äusserlich etwas beschädigten Kerkos, war das Problem beseitigt. Trotzdem eine zeitraubende Angelegenheit.


Noch ein Hinweis:

Der Ausfall von C606 bzw. C607 ist ein "Standardfehler" beim V 5000.
Bei Ersatz sollen keine Tantalkondensatoren dort mehr eingebaut werden, sondern normale 10 µF Al-Elkos und zwar mit einer Spannungsfestigkeit von 50 V.

Der Grund, warum die Grundig-Tantalkondensatoren an dieser Stelle notorisch ausfallen ist
a) mangelnde Schaltfestigkeit von Tantal-Elkos (C606 und C607 sind den Schaltpulsen des Pegelstellers ausgesetzt)
b) mangelnde Spannungsfestigkeit von 35 V Kondensatoren. Es liegen dort bis 30 V an. Spannungsfestigkeit von nur 35 V bietet zu knappe Reserve.

An der Reglerplatine des V 5000 muss beim Löten sehr vorsichtig vorgegangen werden. Löttemperatur 280° C mit bleihaltigem Elektronik-Lot, nicht länger als fünf Sekunden Lötdauer! Die Leiterbahnen und besonders die Lötösen lösen sich bei der doppelseitigen Platine sehr leicht ab, wenn man zu lange oder mit zu hoher Temperatur darauf herumbrät. Deshalb sollte nicht mit bleifreiem Lot gelötet werden. Das hat eine viel zu hohe Schmelztemperatur. In Folge kann es zu oberflächlicher Oxidation der Kupfer-Leiterbahnen kommen, wodurch das Lot nicht mehr oder nur schlecht angenommen wird. Im Extremfall gibt es sogar Unterbrechungen bei Durchkontaktierungen. Das Entlöten von mit bleifreiem Lot verlöteten Bauteilen wird bei dieser Platine besonders schwierig.

Als "einigermassen geübter Löter" passiert es mir gelegentlich - in ungefähr einem von 20 Fällen - auch noch, dass mal eine Lötöse dieser V 5000 Regler-Platine beim Auslöten eines Bauteils zu Schaden kommt. Die ist ein wirklich undankbares Beginner-Projekt für weniger Löterfahrene.

An den Messpunkten LL und RL liegen jeweils 29,7 V bei 235 V Netzspannung) (Schaltplan: 28,5 V bei 220 V Netzspannung), wenn fehlerfrei.
Im Fall, dass C606 (C607) einen Feinschluß hat oder T601 (T602) einen C-E-Schluß, steigt die Spannung an dem/den betreffenden Messpunkt(en) auf typisch >40 bis 50 V.


Gruß
Reinhard
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mampfi
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Re: Frage zu V5000

Beitrag von mampfi »

Danke Reinhard für deinen Bericht.
Genau dasselbe ist mir kürzlich beim nachlöten einer stark thermisch belasteten Lötstelle im MXV 100 passiert.
Lötstelle nachgelötet, danach Fehler weil sich das Lötauge abgelöst hat. alles natürlich nicht sichtbar.
Mußte ich mühsam herausmessen.

Hierzu gibt es einen entsprechenden Fred in der MXV Abteilung.

Nach Deinen Ausführungen löte ich wohl auch zu heiß. Ich werde demnach ebenfalls auf 280° senken, bei Verwendung von 60Sn/40Pb Zinn.
Jede Menge Grundig Zeugs, garniert mit etwas Revox, Braun, Dual und Sony, an 5 Anlagen.

Grundig forever :D
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